Was ist Landschaftsschutz in Hamburg wert?
Die Firma Daimler plant eine Erweiterung ihres Werkes in Heimfeld auf einem Gebiet, das größtenteils im Landschaftsschutzgebiet liegt und aus "ökologischhochwertigen Niedermoorbögen besteht, die viel CO2 speichern und somit u. a. für den Klimaschutz wichtig sind. SPD und Grüne sind unter Auflagen für diese Planung,--- so das Hamburger Abendblatt am 20.12.2019, S. 15. Dazu wird der BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch wie folgt zitiert: "Wertvoller Moorboden soll ausgerechnet für einen Autokonzern geopfert werden - so als gäbe es keine Klimakrise."
Auf einmal war die Infotafel im Tal verschwunden. Auf unserer letzten Mitgliederversammlung haben wir darüber ausführlich diskutiert. Die Tafel haben alle als gestalterisch und vom Inhalt her als wichtig angesehen: Eine neue Tafel muss her und dazu noch ein Mülleimer, weil der Platz immer wieder verschmutzt ist! Jetzt hat der Hauptausschuss der Bezirksversammlung beschlossen, die Tafel ersetzen zu lassen. Außerdem hat er das Bezirksamt aufgefordert, dort eine Ruhebank und einen Mülleimer aufzustellen.
Mitgliederversammlung 2019
Der Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Außerdem wurde beschlossen, den Mitgliedsbeitrag 2019 auszusetzen, weil genügend finanzielle Mittel vorhanden sind, um im "Fall der Fälle" juristische Unterstützung hinzuzuziehen.
Büergerschaftswahl 2020: Die politischen Parteien sollen wie vor der letzten Wahl um Stellungnahme zur Zukunft des Appelbütteler Tals gebeten werden.
Das Appelbütteler Tal gehört zum Biotopverbund Hamburg
Trotzdem ist Achtsamkeit geboten
Der Hamburger Senat hat am 11. Dezember 2018 beschlossen, 23,2 Prozent der Stadtfläche im länderübergreifenden Biotopverbund „planerisch zu sichern“. Diese Flächen können damit – so Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) - nicht mehr ohne weiteres bebaut werden. Es besteht aber auch kein absoluter Schutz wie bei Naturschutzgebieten. Senat und Bürgerschaft können diese Beschränkung deshalb durchaus aufheben.
Die Kartenblätter des Hamburger Biotopverbundes sind im Internet einsehbar und können auch als pdf-Dateien heruntergeladen werden. Auch das Appelbütteler Tal ist als Biotopbestandteil erfasst, und zwar im Kartenblatt Südwest-Biotopverbund (https://www.hamburg.de/landschaftsprogramm/10664184/lapro-aenderung-biotopverbund/). Aufgrund der Erfahrungen in der Vergangenheit und der aktuellen Hamburger Wohnungsbaupolitik wird der Verein sehr genau beobachten, ob Senat und Bürgerschaft hier Veränderungen ins Auge fassen, um ggf. so früh wie möglich zu reagieren.
Ein Biotopverbund besteht aus einem zusammenhängen Netz natürlicher Lebensräume (Biotopen), in dem sich Arten frei bewegen können, ohne dass es Hindernisse zwischen den einzelnen Gebieten gibt. Das hindernisfreie Bewegen war für den Verein in der Vergangenheit ein zentraler Grund, konkret beabsichtigte kleinere Bebauungen im Tal zu verhindern. Senator Klein hat ausdrücklich hervorgehoben, dass hindernisfreie Verbindungen gerade auch langfristig enorm wichtig sind. In der Politik gab es in der Vergangenheit durchaus auch andere Vorstellungen. Wir werden deshalb achtsam sein.
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